13. Oktober 2022
19.30 Uhr
Stadtbücherei Lauterbach
Walther Rathenau war vielleicht verkannt, bestimmt gehasst, oft schwärmerisch verehrt. Wirkliche Freunde hatte er keine. Mit seiner Mutter spielte er jeden Tag nach dem Mittagessen eine Stunde vierhändig Klavier. Er kaufte sich ein Schloss in Freienwalde und baute sich eine Villa im Grunewald. Er sagte, dass er einfach lebe und keine Bedürfnisse habe. Er hatte wenigstens 80 Aufsichtsrats-posten. Das wurde ihm übel genommen. Er wollte ein Mutmensch sein und
fürchtete stets, ein Furchtmensch zu sein. Er war Jude und äußerte sich schlecht über die Juden. Erst Walther Rathenaus Ermordung durch Angehörige der Organisation Consul rief eine
ungeheure Welle der Solidarität hervor. Seine Lebensgeschichte scheint nur auf diesen einen Punkt zuzulaufen, schicksalhaft.
Der Roman umspannt die Zeit vom Ersten Weltkrieg bis hin zu seinem gewaltsamen Tod im Juni 1922.
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