Europa-Staatsministerin Dr. Anna Lührmann beeindruckte mit ihrem Vortrag im Rahmen des Projektes „Nie wieder Krieg!“ von Soroptimist International (SI) Lauterbach-Vogelsberg
Dr. Barbara Peters, derzeitige Präsidentin von SI Lauterbach-Vogelsberg, freute sich, Dr. Anna Lührmann in Lauterbach begrüßen zu können. Viele Interessierte, darunter auch Lehrkräfte und Schüler:innen, hatten den Weg zur Aula der Alexander-von-Humboldtschule gefunden, um in einen direkten Dialog mit der hochrangigen Politikerin zu treten, die zu beeindrucken wusste.
Mit 19 Jahren war sie bereits 2002 die jüngste Bundestagsabgeordnete, ging anschließend in die Wissenschaft und kehrte 2021 in die Politik zurück, um sich als Staatsministerin auf Europa-Ebene für Klima- und Europa-Politik einzusetzen.
Die nahbare Staatsministerin begann ihren Vortrag mit den Worten, dass sich ihre Reise nach Lauterbach ein wenig wie „nach Hause kommen“ anfühle, da sie in Lich geboren sei. Umso größer ist allerdings der Radius, in dem sich die Vertreterin Annalena Baerbocks im Auswärtigen Amt mittlerweile bewegt: Zu ihren Aufgaben zählen u.a. die Vertretung Deutschlands im Allgemeinen Rat der EU, die Begleitung einer unabhängigen Expert:innengruppe zur Reform der EU und der Ko-Vorsitz im Ausschuss zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit Frankreich. Dr. Lührmann berichtete über aktuelle Projekte in diesen Arbeitsbereichen und nahm ihr Publikum aktiv mit, in dem sie durch Fragen ins Auditorium immer wieder eine direkte Beziehung herstellte. Es wurde unmittelbar nachvollziehbar, wie Kompetenz und kommunikative Stärke Dr. Lührmanns europa- und klimapolitisches Engagement prägen. Mit ihrer Arbeit vertrete sie das Ziel, in und mit der EU stabile Demokratien zu schaffen, denn nur das verhindere Krieg, so Dr. Lührmann.
Vor allem aber, und dies war der Grund für ihren Besuch im Rahmen von „Nie wieder Krieg!“ 2023, berichtete Dr. Lührmann aus ihrem Arbeitsbereich als Beauftrage für deutsch-französische Zusammenarbeit. Hierfür wandte sie den Blick kurz zurück und machte deutlich, welche enorme Leistung der Elysée-Vertrag darstelle und aus welcher Vergangenheit er erwachsen sei. Darauf weise das SI-Projekt „Nie wieder Krieg!“ sehr gut hin. In ihrem Berufsalltag sei die deutsch-französische Beziehung eine Normalität, aber es sei wichtig, ab und zu zurückzutreten und die Entwicklung dieser wichtigsten europäischen Zusammenarbeit zu würdigen.
Der Elysée-Vertrag stehe dafür, dass „wir verzeihen und auf die Anderen zugehen“, so Lührmann, und es sei der Großmut von de Gaulle, von dem man „sich ein Stück abschneiden“ müsse. Hier nahm sie auch Bezug auf die einleitenden Worte von Dr. Peters, die das Reichen der Hände für mutiger erachtete als das Ergreifen der Waffen. Deutschland und Frankreich seien über die Jahrzehnte mittlerweile auch als Kulturräume zusammengewachsen und die Zusammenarbeit sei eine Inspiration für Frieden und Freiheit für die ganze Welt.
Auf individueller Ebene versteht Dr. Lührmann die Zusammenarbeit mit Frankreich als guten und praktisch alltäglichen Austausch mit ihrer Amtskollegin auf französischer Seite, Laurence Boone, die in ebenfalls vielen Ausschüssen vertreten sei. Und so sei auch der persönliche Austausch in z.B. Städtepartnerschaften, europäischen Programmen wie Comenius oder dem deutsch-französischen Jugendwerk eine elementare Säule der freundschaftlichen Beziehungen über Grenzen hinweg.
Dr. Lührmann beantwortete gerne die vielen Fragen des Publikums und so gestaltete sich ein gemeinsamer Abend für die europäische Politik, der sie nicht fern und abstrakt, sondern konkret und kommunikativ erlebbar machte. Die Staatsministerin beschloss den Abend damit, dass man – mit Hinblick auf die Frage nach einer möglichen Aussöhnung zwischen Russland und der Ukraine – die Hoffnung niemals aufgeben dürfe, auch wenn man dabei weit nach vorne denken müsse.
Die Veranstaltung mit Dr. Anna Lührmann im Rahmen des Projektes „Nie wieder Krieg!“ stand unter der Schirmherrschaft des Europäischen Parlaments, die eine moralische und ideelle Unterstützung bei der Durchführung von gemeinnützigen Projekten darstellt. Vor allem aber ist es eine Auszeichnung:
Durch die Schirmherrschaft beteiligt sich das Europäische Parlament nur an einer ausgewählten Zahl gemeinnütziger Veranstaltungen, die hohe Qualität und einen eindeutig europäischen Bezug haben.
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„Nie wieder Krieg!“ wird vom Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gefördert. Erlöse des diesjährigen SI-Projektes gehen an „Ärzte ohne Grenzen“.
Fotos: 1 - SI/Deibel und 2 - SI/Kirst
BU 1: Für das offizielle Pressefoto fanden sich zusammen von links nach rechts: Jennifer Lomp, Lehrerin der AvH-Schule, die den Vortrag von Seiten der AvH-Schule koordiniert und beworben hatte, „Nie wieder Krieg!“-Projektleiterin Ute Kirst, Staatsministerin Dr. Anna Lührmann, SI Lauterbach-Vogelsberg Präsidentin Dr. Barbara Peters und SI-Deutschland Vizepräsidentin Susanne Bolduan.
BU 2: Europa-Staatsministerin Dr. Anna Lührmann während des Vortrags