»Nie wieder Krieg!«: Bewegende Kinomatinee

Soroptimist International Lauterbach-Vogelsberg zeigte „Frantz“ im Lichtspielhaus Lauterbach

Im Rahmen des Soroptimist International (SI) Lauterbach-Vogelsberg Projektes „Nie wieder Krieg!“ zeigte das Lichtspielhaus Lauterbach den von Inhaberin Steffi Dörr so passend ausgewählten Film „Frantz“.

Der sensibel inszenierte Film des französischen Regisseurs François Ozon vermittelt die Folgen des Ersten Weltkriegs zwischen Deutschland und Frankreich aus einer sehr individuellen Perspektive. Die handelnden Personen füllen die Leinwand, die Kamera bleibt ihnen immer nah und lässt die Darsteller:innen nicht aus Situationen entkommen – und so lebt das Publikum mit den Handelnden durch Trauer, Verzweiflung, Schuld, Hass, aber auch Freude, zarten Gefühlen und Hoffnung.

Bildstark und mit dramaturgisch eingesetztem Wechsel zwischen Schwarz-Weiß und Farbe erzählt „Frantz“ von der Begegnung zwischen dem 24-jährigen Franzosen Adrien und der jungen Deutschen Anna, deren Verlobter am 15. September 1918 fiel. Die Handlung des Film setzt nur wenige Monate nach Ende des Ersten Weltkriegs ein, und findet ihren Platz mitten in der deutschen und schließlich auch französischen Provinz.

Aber Krieg und seine Folgen wird getragen von Individuen, und so müssen sowohl Adrien als auch Anna durch Situationen hindurch, in denen ihnen Feindschaft und Hass der jeweils anderen „Nation“ begegnen. In den Köpfen, so wird deutlich, endete der Krieg nicht am 11. November 1918. Und: Ein Krieg kennt keine Sieger – auch das führt der Film dem Publikum vor Augen.

Wie Versöhnung geschehen kann, wie Verzeihen – sei es dem durch andere als auch dem durch sich selbst –, nämlich durch das Übernehmen von Verantwortung und Schuld über die Grenzen des eigenen Egos hinweg, ist ebenfalls ein Topos des Films. Dass ausgerechnet die Phantasie der Lüge dabei Türen öffnet, ist eine sehr menschennahe Idee des Regisseurs: Es ist die Lüge, die hilft, Schmerz zu verdrängen und nicht die, die betrügen will.

An dieser Stelle soll aber nicht mehr verraten werden. Dieser Film mag kein Blockbuster gewesen sein, sollte aber von Allen gesehen werden, die sich fragen, wie auf einen Krieg noch ein Krieg und dann noch ein Krieg folgen konnte, und welche Rolle das Individuum dabei spielt(e).

Im Heute ist ein Krieg zwischen Deutschland und Frankreich undenkbar. Der Film macht nachfühlbar bewusst, welche großartige menschliche Leistung den Elysée-Vertrag bis zur Unterzeichnung führte, und der bereits seit 60 Jahren Begegnungen in Freundschaft zwischen Frankreich und Deutschland fördert, erhält und sichert: Auch der Frieden wird von Individuen getragen.

Alle weiteren Termine unter www.niewiederkrieg.net.

„Nie wieder Krieg!“ wird vom Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gefördert. Die Erlöse des diesjährigen SI-Projektes gehen an „Ärzte ohne Grenzen“.

 

Foto: SI/Deibel

„Nie wieder Krieg!“ Projektleiterin Ute Kirst, Lichtspielhaus Inhaberin Steffi Dörr und SI Lauterbach-Vogelsberg Präsidentin Dr. Barbara Peters mit Dreiecktüchern, die die Grundlage der Verhüllung des diesjährigen Friedenslöwen bilden

»Nie wieder Krieg!«  -  Mitmach-Kunst-Aktion des Service-Clubs
Soroptimist International Lauterbach-Vogelsberg e.V.

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