Bücherkleid des Friedenslöwen abgenommen
Im Fokus des Mitmach-Projektes „Nie wieder Krieg!“ 2022 von Soroptimist International (SI) Lauterbach-Vogelsberg stand in diesem Jahr die Meinungsfreiheit und die Freiheit von Bildung, Wissenschaft, Kultur und Presse als Pfeiler der Demokratie. Bücher und bemalte Buchseiten hüllten daher den Sockel des Löwen ein: Bücher, deren Autor*innen von 1933 bis 1945 verfolgt und verfemt wurden und Buchseiten aus nicht mehr verwendbaren Büchern, die Menschen aller Generationen mit Friedenssymbolen versehen hatten.
Zum Ende des Projektes wurde das Bücherkleid des Löwen von der erweiterten SI-Arbeitsgruppe „Nie wieder Krieg!“ rund um Projektleiterin Ute Kirst wieder abgenommen. Nun endete auch die vielfältige Veranstaltungsreihe, die die Verhüllung des Löwen mit Kino, Vorträgen und Lesungen als Rahmenprogramm begleitete.
Diese Veranstaltungsreise begann mit der Original-Verfilmung von Kästners „Emil und die Detektive“ im Lichtspielhaus Lauterbach, es folgten die Lesung und Diskussion mit Deutschlandfunk-Korrespondentin und Autorin Sabine Adler, der Vortrag des KOREX-Projektleiter Sven Daniel vom Verfassungsschutz über die „Neue Rechte“, 19 Bürger:innen aus Lauterbach lasen in Kooperation mit der Stadtbücherei Lauterbach öffentlich aus verbrannten Bücher, Erich Ruhl las aus seinem Erstling „vaterfern mutterstill“ und schließlich endete die Reihe mit der Lesung von Sophia Mott aus ihrem Roman „Der Tod war ihr Tänzer“ über Walther Rathenau, ebenfalls in der Stadtbücherei Lauterbach. Das SI-Projekt „Nie wieder Krieg!“ beteiligte sich darüber hinaus mit einem Stand am Sockenfest und am Parking Day, und lud jeweils vor Ort zum Lesen ein.
„Nie wieder Krieg!“ wird vom Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gefördert. Alle Informationen unter www.niewiederkrieg.net
BU: Der Friedenslöwe im Bücherkleid war ein Mahnmal für Meinungsfreiheit. Nun ist er wieder ein Kriegsdenkmal.
Foto: SI/Daniel Schmidt